Steroide Wirkung, Anwendung & Risiken

Steroide Wirkung, Anwendung & Risiken

„Durch chemische Veränderungen von Prednison hat man versucht, einerseits die Wirksamkeit zu steigern, andererseits die Nebenwirkungen zu verringern“, so Karin Willoch. Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Präparate, die unterschiedliche Mengen Kortison mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung enthalten. „Kortison wirkt schnell überall dort, wo sich eine akute Entzündung abspielt. Ich bezeichne es als ‚gute Feuerwehr‘, wenn es im Körper durch eine fehlgeleitete Immunreaktion brennt“, erklärt Privatdozent Dr. Philipp Moog, Internist, Rheumatologe und Nephrologe in Planegg.

  • „Die morgendliche Gabe von Kortison soll verhindern, dass es zu einer übermäßigen Störung in der körpereigenen Cortisolproduktion kommt“, sagt Moog.
  • Bei beatmeten Intensivpatienten sank die Sterblichkeit unter Dexamethason sogar um ein Drittel von 41,4 auf 29,3 Prozent.
  • Bei einer
    Reihe von Erkrankungen wie malignen Lymphomen werden Kortikoide mit der zytostatischen Medikation
    zusammen appliziert (etwa MOPP- oder COPP-Schema).

Kortison-Spray hat viel weniger Nebenwirkungen als in Tablettenform. Denn so wirkt es nicht im ganzen Körper, sondern vor allem in der Lunge. Das können Sie verhindern, indem Sie nach dem Inhalieren den Mund ausspülen, Zähne putzen oder etwas trinken. Lernen Sie hier die Unterschiede verschiedener Substanzen hinsichtlich Wirkstärke und -dauer kennen und erfahren Sie, wie topische Kortikosteroide bei unterschiedlichen Indikationen im klinischen Alltag erfolgreich eingesetzt werden können.

Kortisontabletten

Bei längerfristiger oder wiederholter Einnahme steigt das Risiko. Hydrocortison wird darüber hinaus in einer Dosis unterhalb der Cushing-Schwelle (üblicherweise 15 bis 25 mg/d) als Substitutionstherapie bei einer Nebennierenrindeninsuffizienz (M. Addison) eingesetzt. Glukokortikoide wirken glukoneogenetisch, antiphlogistisch/antiinflammatorisch und immunsuppressiv. Sie werden dementsprechend bei zahlreichen Krankheiten systemisch oder lokal angewendet.

  • Bei einer Langzeittherapie mit Tabletten werden in der Arztpraxis regelmäßig Blutzuckerwerte und Blutdruck kontrolliert, auch mögliche Auswirkungen auf Knochendichte und Augeninnendruck müssen berücksichtigt werden.
  • Problematisch ist das Medikament vor allem, wenn es langfristig und höher dosiert eingenommen wird.
  • Die oberen Lagen der Hornschicht speichern das Steroid über längere Zeit und bilden ein
    Reservoir, aus dem es sukzessive wieder abgegeben werden kann.
  • Ein weiteres körpereigenes Steroid ist das Cortisol, welches zu der Gruppe der Glucocorticoiden gehört.

„Wie genau Steroidpräparate wirken, verstehen wir immer noch nicht“, sagt Uhlenhaut. Sie und ihr Team wollen daher die molekularen Mechanismen aufdecken, durch die Steroide wie Kortison Entzündungsreaktionen stoppen. Daher sollten Steroide als Langzeittherapie unbedingt nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.

Steroide: Im Sport ein Fluch, in der Medizin ein Segen

Dabei geht der Depoteffekt zum Teil wieder verloren, mit der Konsequenz, daß eine einmal
tägliche Applikation für diese Fälle nicht ausreicht. Das Eindringen der Kortikosteroide in die Haut ist, abgesehen von der Hornschicht selber, abhängig vom Alter
des Patienten. Kinder bis zum sechsten Lebensmonat haben noch keine voll entwickelte Barriere. Deshalb
sollte man mit Kortikosteroiden in diesem Alter zurückhaltend sein.

Natürliche Glukokortikoide

Butenandts Arbeit, für die er 1939 den Chemie-Nobelpreis erhielt, gilt als Grundlage für die spätere künstliche Herstellung von Steroidhormonen und ihren Einsatz in der Therapie. Dabei schadet Steroiddoping dem Körper, es kann sogar lebensgefährlich sein. Eine zunehmend unreine Haut ist nur das geringste Problem – die Folgen reichen von einem geschädigten Herz-Kreislauf-System über Depressionen bis hin zu Schlaganfall und Krebs (siehe »Nebenwirkungen und Folgen von Steroiddoping«).

Neben den natürlichen gibt es die künstlich hergestellten Steroide. Dazu zählen die Anabolika oder anabolen Steroide, die dem Muskelaufbau dienen und dem männlichen Sexualhormon Testosteron ähneln. Diese Steroide sind als unerlaubtes Dopingmittel bekannt geworden. Andere künstliche Steroide werden in Form von synthetischen Hormonen zu medizinischen Zwecken eingesetzt, wie etwa das Hydrocortison oder das Progesteron.

Danach stellt man aufgrund der Nebenwirkungen die Therapie auf verträglichere und zielgerichtete Medikamente um.“ Das gilt vor allem, wenn Kortison systemisch angewendet wird. Bei einer systemischen Cortisontherapie muss auch heute noch mit den klassischen Nebenwirkungen https://anabolikabestellen.net wie z. Dem Cushing-Syndrom, Hypokaliämie, Osteoporose, Wachstumsstörungen oder Steroidstriae gerechnet werden. Diese lassen sich jedoch bei kutaner Anwendung moderner topischer Steroide, die über ein günstigeres Nutzen-Risiko-Verhältnis verfügen, weitgehend vermeiden.

Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme ist eine korrekte Indikationsstellung, d. Der Arzt prüft genau, ob eine Kortison-Therapie überhaupt notwendig ist. Danach ist zu überlegen, wie rasch die Dosis des Medikaments wieder reduziert werden kann. Eine Dauertherapie ist heute bei den meisten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nicht mehr erforderlich, da weitere Medikamente (Basistherapie mit MTX, Biologika und anderes) zur Verfügung stehen und helfen, Kortison-Präparate zu sparen.

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